DIE ABTEIKIRCHE

Zwischen Renaissance und Barock

“Die der Heiligen Maria Assunta geweihte Abteikirche wurde Ende des 15. Jahrhunderts im Renaissancestil erbaut und am 23. Oktober 1496 geweiht.”

Die der Heiligen Maria Assunta geweihte Abteikirche wurde Ende des 15. Jahrhunderts im Renaissancestil erbaut und am 23. Oktober 1496 geweiht. Die Fassade aus grauem Stein mit einer sehr einfachen Gestaltung hat als einziges dekoratives Element ein großes rechteckiges Fenster aus späterer Zeit. Der romanische Glockenturm wurde 1609 begonnen und 1641 fertiggestellt. Die Balustrade auf dem Kirchhof stammt aus dem Jahr 1746. Das Innere der Kirche ist einschiffig mit gemalter Dekoration an der Fassdecke. Durch acht Bogenfenster fällt Licht in die Kirche. Neben dem Hauptaltar gibt es sieben polychrome Marmoraltäre und Altarbilder, die teilweise aus der Renaissance und teilweise aus dem Barock stammen.

Die Kirche wurde während des Erdbebens am Gardasee im Jahr 1901 beschädigt. Bei der Restaurierung wurde der Putz, der während der Pest von 1630 an den Wänden angebracht worden war, entfernt und wertvolle Dekorationen aus dem frühen 16. Jahrhundert kamen zum Vorschein.

Die bedeutendsten Kunstwerke sind das Fresko vom Ende des 15. Jahrhundert, das “Die Madonna auf dem Thron Christi” darstellt; das kelchförmige Taufbecken aus der Zeit nach der Pest von 1630; das hölzerne Kruzifix, das Paolo Amadore 1613 im Alter von 20 Jahren anfertigte; der Hochaltar von 1741 aus eingelegtem Marmor im Barockstil, auf dessen Vorderseite ein Pelikan steht, der gerade seine Jungen mit seinem Blut füttert; das silberne Prozessionskreuz aus dem 15. Jahrhundert; das Altarbild der Maria Himmelfahrt in der Apsis von 1552, ein Werk von Alessandro Bonvicino, bekannt als Moretto.

Die rechtliche Angelegenheit seines Besitzes ist mit dieser letzten Werk verbunden.

Im Jahr 1863 verkaufte der Besitzer der Abtei das Bild für 30.000 Lire, aber der Bürgermeister von Lonato ließ es in der Nacht des 30. April 1868 beschlagnahmen und ins Rathaus bringen. Im Jahr 1871 ordnete das Gericht von Brescia, an das der Eigentümer appelliert hatte, dem Bürgermeister an, das Altarbild an die Kirche von Maguzzano zurückzugeben. Die Minister für Schatzamt, Justiz und kulturelle Angelegenheiten erwirkten ein Urteil des Gerichts von Brescia, das verfügte, dass das Gemälde in der Pfarrkirche von Maguzzano verbleiben sollte. Am 7. April 1896 ordnete der Präfekt von Brescia seine Beschlagnahmung an und der Direktor der Pinakothek von Brescia brachte es in Begleitung von Carabinieri in das Museum, wo es jahrelang in einem Keller lag. Die Gemeindemitglieder von Maguzzano bestanden darauf, dass es zurückgegeben wurde, und so geschah es auch: Am 15. August 1953, dem Patronatfest, kehrte das Gemälde in die Apsis der Kirche zurück, wo es seither bewundert werden kann.